Ehemals bekannt für seine weitreichenden und üppig grünen Fichtenwälder mit idyllischen und schattigen Wegen, findet man derzeit kahle, abgestorbene Stämme, die in den Himmel ragen oder gar weite abgeholzte Freiflächen. Der eine oder andere mag den veränderten Anblick in großen Teilen des Harzes befremdlich finden. Und in der Tat: er ist es auch. Bei genauem Hinsehen kann man zwischen den Baumleichen neuen Wald heranwachsen sehen. Sieht man noch genauer hin, so erkennt man: Es ist nicht der Wald, der stirbt, sondern es sind „nur“ die Fichten. Allerdings bestehen die Harzer Wälder zu einem großen Teil aus dieser Baumart.
Der Königshütter Wald – Mitnamensgeber unseres Ferienhauses- verändert sich!
Was auch uns auf den ersten Blick „das Herz bluten lässt“, ist der nun zwingend und richtige Umgestaltungsprozess des Harzer Waldes von einer unnatürlichen Monokultur zum Naturwald. Auch insgesamt zeigt der Harz (wie viele andere Nadelwaldgebiete in Deutschland auch) allen Besuchern zurzeit ein völlig anderes Bild:
Einst wurden diese schnell wachsenden Bäume als Rohstofflieferant für den Bergbau und für die Hüttenindustrie auf den für eben diese Wirtschaftszweige zuvor weiträumig abgeholzten Flächen neu angepflanzt. Dies geschah auch in Regionen, für welche die Fichte eher ungeeignet war. Sie liebt es kalt und feucht, doch in den unteren Regionen der Harzer Berge ist es für sie zu warm – und in letzter Zeit auch zu trocken.
Der auch als Buchdrucker bezeichnete Borkenkäfer mag es genau anders herum. Er befällt normalerweise alte und geschädigte Fichten und sorgt so für einen gesunden Baumbestand. Doch in von Wärme und Trockenheit geschwächten Fichten-Monokulturen zeigt er durch Massenvermehrung seine verheerenden Möglichkeiten. Riesige Flächen zeigen dann Symptome eines „Waldsterbens“. Seit vielen Jahren versucht man im Nationalpark Harz, die zukünftige Waldentwicklung zu steuern.
Eine typische Maßnahme sind Initialpflanzungen von standortgerechten Laubbaumarten, um in einigen Jahrzehnten hier einen naturnahen Mischwald zu erhalten. Auf lange Sicht wird die Fichte in die kühleren Höhenlagen des Gebirges zurückweichen – eine Region, die ihr entspricht und wo der Borkenkäfer sich nicht wohlfühlt. Bis es aber soweit ist, werden noch viele Fichtenwälder im Harz ein vorzeitiges Ende finden und verunsichernde Bilder von einem scheinbar toten Wald liefern.
Wir hoffen, dass Sie dem Harz und unserem Ferienhaus trotzdem die Treue halten. Zum Glück bietet der Harz ja auch viele Seen, Berge, Altstädte, Bergwerke und zahlreiche Freizeitangebote, die einen Besuch angenehm machen und trotz allem: auch das Miterleben des Waldwandels hat seinen eigenen Reiz.